„Die Zukunft pflanzen – Bio für 9 Milliarden“ Filmvorführung am 29.01.2014

Kann man die Weltbevölkerung mit ökologischem Landbau ernähren?
Filmemacherin Marie-Monique Robin ist auf verschiedenen Kontinenten dieser Frage nachgegangen. Sie stellt traditionelle Anbaumethoden auf kleinen Selbstversorgerhöfen in Südamerika vor und berichtet von der Vervielfachung der Ernten kleiner Öko-Bauern in Afrika, die die Forschungsergebnisse lokaler wissenschaftlicher Institute umsetzen. In den USA zeigt ein Versuchsgut seit 30 Jahren, dass es auch auf großen landwirtschaftlichen Betrieben keine Ertragsunterschiede zwischen ökologischem und konventionellem Anbau gibt, eine Erkenntnis, die auch ein deutscher Biobauer bestätigt.
Robin kommt zu dem Schluss: Bio für 9 Milliarden ist nicht nur möglich, sondern hat unschätzbare ökologische und ökonomische Vorteile.

Viele interessierte Zuschauer strömten ins Kino.

Viele interessierte Zuschauer strömten ins Kino.

Fast 200 Zuschauer waren der Einladung zur Filmvorführung gefolgt, die 5 grünberger Vereine ausgesprochen hatten, darunter der OGV, NABU sowie motives e.V. Im Anschluss an den Film wurde noch leidenschaftlich diskutiert. Vor allem Biobauern, zahlreiche junge konventionelle Bauern sowie Verfechter alternativer Vermarktungsmethoden beteiligten sich an der Debatte. „Wie viel darf ein Landwirt verdienen?“, „Welche Verantwortung hat der Verbraucher?“ und „Methoden und Folgen der Anwendung von Glyphosat (Round up)“ waren zentrale Diskussionsthemen. Insbesonders rund um das Glyphosat, den weltweit meistverkauften Wirkstoff in Unkrautbekämpfungsmitteln, wurde kontrovers argumentiert. „Tausende Tonnen reinen Wirkstoffs landen jährlich auf Deutschlands Äckern, Rückstände sind in vielen Lebensmitteln und im menschlichen Körper nachweisbar, es gibt Hinweise auf Gesundheitsschäden und Resistenzen machen sich breit“ waren Argumente der Gegner. „Glyphosat wird nur gezielt und verantwortungsbewusst eingesetzt, die Anwendung ist nötig, um Qualitätsstandards einzuhalten und sie spart wegen der einfacheren Bewirtschaftung der Flächen Treibstoff. Glyphosat ist unschädlich und die Bauern werden streng kontrolliert“ wurde von den Anwendern gekontert. Schnell zeigte sich, dass die Fronten bei diesem Thema zu verhärten drohen. So warnte auch einer der Biobauern: „Wir sollten uns nicht in eine Diskussion „bio“ gegen „konventionell“ drängen lassen.“ Vor allem die anwesenden jungen Landwirte rief er auf, sich kritisch mit den Fakten auseinander zu setzen.

Erst gegen 22.30 Uhr endete die Diskussion und man ging müde, aber mit vielen interessanten Eindrücken nach Hause.

Steckbrief zu Glyphosat unter: http://www.keine-gentechnik.de/dossiers/roundup-und-gentechnik-pflanzen/fakten-zu-roundup-und-glyphosat.html

Weiter Infos rund um Glyphosat unter: http://www.bund.net

______________________________________________________________________

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.