Zierpflanzenschnittkurs am 5. April 2014 – Wie kann ich die blühenden Teile der Pflanzen fördern und erhalten?

Um 9:30 Uhr startete der Schnittkurs in einem Garten in Grünberg bei zeitweise leichtem Niederschlag, aber dann mehr und mehr Sonnenschein.
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Ziersträucherschnitt1Der Referent Rudolf Schäfer aus Runkel ist 2. Vorsitzender des Landesverbandes für Obstbau, Garten und Landschaftspflege (LOGL). Er hat den interessierten Teilnehmern das Thema systematisch nähergebracht und hat – das konnte man nach 6 Stunden sagen – den Wissens- und Erkenntnis-Horizont der 10 Teilnehmer deutlich erweitert.
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Der Kurs war sehr intensiv und viele Fragen der Teilnehmer konnten beantwortet werden.
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Ein weiterer Vorteil der übersichtlichen Teilnehmerzahl war, dass der theoretische Teil mit Schau-Bildern zur Pflanzensystematik mittels Beamer und Leinwand im großen Wohnzimmer unserer Schriftführerin stattfinden konnte. Dazu verteilte Rudolf Schäfer (im Hauptberuf IT-Spezialist) für jeden Teilnehmer ein 14-seitiges gut aufgebautes Manuskript.

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Ziergehölze sind wichtige Elemente bei der naturnahen Gartengestaltung, sowie auch in den Grünflächen unserer Städte und Dörfer. An der Pflege und Erhaltung mangelt es aber oft.“ Dies schickte der Referent seinen Ausführungen voraus.
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Der Appell von Rudolf Schäfer:
Wenig, aber gezielt schneiden – nicht an Triebspitzen herum schnippeln und nicht in angenehmer Arbeitshöhe alles abrasieren.“
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Die Unterscheidung nach Wuchs-Typ ist sehr wichtig, denn es gibt basitone = aus dem Boden heraus wachsende Neutriebe und mesotone = aus der Pflanzenbasis austreibende Gewächse. Daraus abgeleitet wird als Schnittmaßnahme empfohlen, die jungen Triebe zu erhalten und die alten an der Basis zu entfernen.
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Der Zeitraum, in dem geschnitten werden sollte, hängt davon ab, wann die Pflanzen blühen. Winter-Blüher ist z.B. die Zaubernuss, die nicht geschnitten werden sollte, außer wenn sie zu groß wird. Im Frühling blühen die meisten Gehölze wie Forsythie, Flieder, Weigelie, sowie Spieren und natürlich Zierobstgehölze. Hier wird der Schnitt nach der Blüte empfohlen, wobei man alte Triebe entfernt oder über dem Boden ganz herausnimmt. Im Sommer blühen Kletterhortensie oder z.B. der Schmetterlingsstrauch, der vor dem Austreiben scharf zurückgeschnitten wird, um den diesjährigen Trieb zu fördern, an dem die Blüten entstehen.
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Diese Pflanzen konnten fast alle hinterher im praktischen Teil auch in den Gärten wiedergefunden und bearbeitet werden:
Meist ältere Forsythien, die vielfältigen Spieren, Jasmin, Sommerflieder oder mehrere große Rhododendren, die südlich und östlich das große Grundstück begrenzen.
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Der Referent zeigte sich in der praktischen Umsetzung äußerst aktiv und unermüdlich.
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Auch die Teilnehmer konnten Hand anlegen und jeder half mit, die Äste zu entfernen und das sich auftürmende Schnittgut zusammenzutragen.
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Nach den älteren Gehölzen, die alle stark zurückgenommen werden mussten (Auslichtungs- und Verjüngungsschnitt), wurden noch die auf einer anderen Grundstücksseite vor einiger Zeit neu angepflanzten Gehölze angesprochen und bearbeitet.
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Nach einer kommunikativen Mittagspause bei heißer Fleischwurst mit Brötchen, die die Gastgeberin Doris Reith mit Nachtisch versüßte, wurde der Kurs im Garten eines neuen Mitglieds fortgesetzt.
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Die Ziersträucher wurden auch hier daraufhin bearbeitet, eine möglichst dauerhafte und gute Blühfreudigkeit zu entwickeln. Der Schnitt ist ja immer eine auf die Zukunft gerichtete Maßnahme.
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Unter anderen wurde eine Felsenbirne und eine Zierobstbaum fachgerecht zurückgeschnitten.
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Die bis zum Schluss verbliebenen Teilnehmer ließen sich nach getaner Arbeit die von der Gartenfreundin angebotenen leckeren Nuss-Ecken schmecken.
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Fazit:
Ein erfolgreicher und unterhaltsamer Lern-Tag für die Teilnehmer mit manchem Staunen oder Aha-Erlebnis über die Notwendigkeit und die positiven Effekte des Ziergehölz-Schnittes.

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Bericht:  Lothar Peter
Fotos: Doris Reith

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